Kafka Training: Die 6 wichtigsten Leitprinzipien meiner Trainings

Wann bin ich ein guter Trainer? Das ist für mich vielleicht die wichtigste Frage in meiner Rolle als Apache-Kafka-Experte. In diesem Blog will ich sie mit sechs Leitprinzipien beantworten. Stimmst du mir bei allen zu?

18.07.2023
  • Kafka Training: Die 6 wichtigsten Leitprinzipien meiner Trainings

    Anatoly Zelenin

    IT-Trainer und Apache Kafka Experte

Seit mehreren Jahren trainiere ich IT-Spezialistinnen und -Spezialisten in Apache Kafka. Die Aufgabe verstehe ich als Privileg. Ich darf tun, was mir Spaß macht. Vor allem aber auf einem Gebiet tätig sein, auf dem ich gut bin. Das ist nicht selbstverständlich.

Als Trainer ist für mich der Perspektivwechsel entscheidend. Ich muss mich in die Lage meiner gegenübersitzenden Personen versetzen können. Klingt einfach, ist aber, wie sagt man neudeutsch: ab und zu »tricky«.

Ich muss wissen, was sie bereits verstehen – und wo es hakt. Bei einer komplexen Angelegenheit wie Kafka ist das ein spannender Prozess. Aber es geht nicht nur um diesen einen Perspektivwechsel. Meine Kundinnen und Kunden – meist große bis mittelständische Unternehmen, die auf Kafka setzen – investieren viel Geld in meine Schulung. Der Wert, den meine Arbeit für sie hat, schmeichelt mir. Aber es ist eben auch mit einer Verantwortung verbunden.

Deshalb dieser Beitrag. Er soll meine sechs Leitprinzipien als Trainer darstellen. Ich freue mich über Feedback und Kommentare.

1. Demut: Detailliebe als Zeichen von Respekt

Als Berater muss ich selbstbewusst sein. Liegen Zweifel in meinen Erklärungen, wird mir nicht vertraut. Und wer nicht vertraut, nimmt auch kein Wissen auf.

Ich bin selbstbewusst, aber das schließt den Wert der Demut nicht aus. Demut heißt: Kundinnen und Kunden vertrauen auf meine Fertigkeiten. Meine Dienstleistung ist für sie eine Investition in die Zukunft, die sie wahrscheinlich hart im Konzern durchgesetzt haben.

Ich muss an den Schulungstagen also liefern. Das fängt nicht beim Fachlichen an, sondern schon bei den kleinen Dingen.

Ich schlafe vorab viel. Trinke sogar Salbeitee für die Stimme. Bringe mich – wie bei meinem Sport als Orientierungsläufer – zum Event in meine bestmögliche Verfassung. Das klingt nach Kleinigkeiten. Aber besonders in diesen Details kann ich den Kundinnen und Kunden eine Form von Respekt erweisen.

2. Vorbereitung: Jede Session ist eine individuelle Herausforderung

Ich schneide jede meine Sessions auf meine Kundinnen und Kunden zu. Aber nicht zu 100 Prozent.

Das klingt etwas vermessen. Der Hintergrund: Ich will offen für die Menschen in der Schulung bleiben. Durch meine jahrelange Arbeit mit Apache Kafka besitze ich das notwendige Wissen für viele Anwendungsgebiete. Mit jeder Schulung lerne ich dazu. Vor allem: Dass Flexibilität entscheidend ist.

Zwar will ich in der Vorbereitungsphase die Teilnehmenden kennenlernen und nutze LinkedIn. Das Vorgehen liefert aber nur einen vagen Einblick.

Deshalb adaptiere ich die Schulungsinhalte live vor Ort oder im Videosetting. Wenn ich weiß, wo alle stehen, welche Unsicherheiten es gibt, kann ich maßgeschneidert für die Unternehmen coachen.

Das ist mehr Wert als jedes ausgereifte Feinkonzept.

PS: Was ich immer vorbereite: Praxisbeispiele aus passenden Branchen. Das stiftet Identifikation. Und die braucht es beim Lernen immer.

3. Offenheit: Ich bin nur Trainer. Kein Alleinbestimmer.

Der Trainer gibt etwas vor.

So ist es im Sport. So ist es bei Coachings in der Wirtschaft. Und das ist auch grundsätzlich richtig, denn sonst bräuchte man mich nicht.

Was ich aber ablehne: Dass Kommunikation eine Einbahnstraße ist. Viel effektiver – und das zeigt jede erfolgreiche Einheit – ist es, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Richtung vorgeben. Das gelingt über gute Fragen.

Ein guter Coach stellt nicht nur viele Fragen, um das Wissen zu prüfen. Er lässt sich vor allem Fragen stellen. Die besten Schulungen sind die Sessions, in denen ich selbst etwas lerne.

4. Aufmerksamkeit: Drei Hebel für Spannung

Ich hasse langweiligen Unterricht. Und genau das ist mein vielleicht wichtigster Anspruch: Mein Unterricht soll unterhaltend sein, die Aufmerksamkeit fesseln. Denn wer gelangweilt ist, schweift ab, füllt das Hirn nicht mit meinen Inhalten – sondern mit anderen Dingen.

Damit es spannend bleibt, habe ich drei Hebel.

Erstens: Theorie ist nur ein Baustein. Nach jeder Session gibt es einen Praxis-Block, ich nenne es »Lab«. In kleinen Teams erarbeiten die Teilnehmenden Lösungen. Durch die direkte Anwendung des Gelernten wird aus theoretischem Wissen anwendbares, praktisches Know-how. Erfolgserlebnisse sind entscheidend für diesen Prozess.

Zweitens: Obwohl ich alle Schaubilder vorbereitet habe, zeichne ich live. Der Akt, dass sich ein Bild nach und nach ergibt, aus Punkten zusammensetzt wie früher auf dem Röhrenfernseher, ist ein spannender und dynamischer Prozess. Die Menschen sind live dabei. Und das Gefühl, live dabei zu sein, nährt immer Aufmerksamkeit.

Drittens: Ich improvisiere bewusst. Wenn nicht klar ist, was als Nächstes passiert, scannen Menschen alles mit.

Keine Besonderheit, aber eine wichtige Basis: Pausen. Das Hirn kann nur 45 Minuten am Stück konzentriert Informationen verarbeiten. Als Coach will ich keine Stunden rumkriegen, sondern Erfolge erzielen. Daher gehören Pausen in jedes erfolgreiche System.

5. Das Set-up: Persönlich – auch auf Distanz

Meine Ausrüstung für Videoschulungen kostet ein halbes Vermögen. Mir geht es dabei nicht um Statussymbole, sondern um Fairness.

Das Geld, das ich einnehme, investiere ich über Technik zurück in die Trainings. Dazu gehört eben, dass man mich auch aus der Distanz persönlich wahrnimmt. Im besten Ton. In hoher Bildqualität.

Das beste Equipment macht einen nicht zu einem guten Coach. Aber ein Coach ohne gute Ausrüstung kann eben nicht annähernd perfekt performen.

6. Nachbereitung: Der finale Schritt zur Exzellenz

Das Coaching ist nicht vorbei, wenn die Zeit um ist. Das ist mir vielleicht am wichtigsten. Ich meine es in zweierlei Hinsicht.

Alle Teilnehmenden erhalten – vorab oder im Nachgang – ein Paket. Mit einem Cheatsheet zum Abgucken. Einem Buch. Anderen Nettigkeiten. Die Schulung soll mit einem guten Gefühl beginnen – und genauso enden.

Und ich bin auch nach dem Ende der offiziellen Zusammenarbeit greifbar. Zum Beispiel mit meiner Kafka-Mittagsakademie. Die Teilnehmenden können in mehreren Sessions ihr Wissen aus initialen Workshops vertiefen. Und das in bekömmlichen Happen.

Für mich ist ein Training erfolgreich, wenn die Teilnehmenden ihr Wissen danach besser anwenden können. Ich interessiere mich, wie sie sich entwickeln. Suche den Kontakt – bin und bleibe für sie immer erreichbar.

Als Sportler mag ein Rennen an der Ziellinie enden. Bei Coachings beginnt hier erst mein Exzellenz-Anspruch. Dazu gehört es, ein paar Meter weiterzugehen als andere.